Orpheus Moments – seriamente un’opera buffa

Kurzoper
gemeinsam entwickelt von Ole Hübner, Tassilo Tesche, Friederike Blum und Jakob Boeckh
 
Verantwortlich für:
Komposition: Ole Hübner
Libretto: Tassilo Tesche
Regie: Friederike Blum
Bühne und Kostüm: Jakob Boeckh
 
Uraufführung am 6. Oktober 2017, Teatro piccolo Arsenale - Venedig
Eine Produktion des 61. Internationalen Festivals für zeitgenössische Musik der Biennale di Venezia
(Biennale Musica - College)
Das Stück wird angekündigt als eine zeitgenössische Adaption des bekannten Mythos von Orpheus und Eurydike, sowie als Kommentar zu der jahrhundertelangen Tradition von Opern und Operetten, die von dem Orpheus-Thema handeln.
Jedoch kann die Vorstellung nicht so wie geplant stattfinden. Der Hauptdarsteller ist während einer Stellprobe vor der Premiere ausgerutscht, die Treppe zwischen dem Hades und der Welt der Lebenden hinunter gefallen und mit einem gebrochenen Bein in einem Krankenhaus gelandet. Alles, was nun auf der Bühne passiert, scheint ein Ersatz zu sein, ein Versuch dem Publikum zu erklären was auf der Bühne hätte passieren sollen, doch lässt im Endeffekt überraschenderweise dennoch ein Musiktheater entstehen.
Zuerst spielen das Regieteam der Kurzoper (Ole Hübner, Tassilo Tesche, Friederike Blum und Jakob Boeckh) eine "realistische Szene über einen fiktiven Vorfall". Im zweiten Teil, welcher durch die Einbindung von Musik in einer langsameren Zeitwahrnehmung stattfindet, re-enacten vier SängerInnen (Eurydike, der Sänger, der Komponist und der Techniker) den Unfall des Orpheus-Sängers und binden "reale" Geschehnisse in die fiktive Geschichte ein.
Das Ergebnis ist ein spielerisches und komisches Stück, welches das Publikum mit einer neuen Art eine Vorstellung zu betrachten unterhält und herausfordert: der Unfall, das Unerwartete wird Teil des Narrativs von Orpheus und der Narrative aller Beteiligten.