La Passion de Simone

Oratorium von Kaija Saariaho

Mit: Lavinia Dames, Maria Koroleva, Alina König Rannenberg, Tina Drole, Luzia Tietze, Rhydian Jenkins, Frederik Schauhoff, Friedemann Gottschlich, Christoph Seidl, Gürzenich-Orchester Köln
Musikalische Leitung Christian Karlsen
Inszenierung Friederike Blum
Bühne und Kostüme Lise Kruse
Licht Nicol Hungsberg
Dramaturgie Svenja Gottsmann
Premiere am 18. Mai 2025 im Saal 3 des Staatenhauses, Köln
Oper Köln in Kooperation mit dem Festival ACHT BRÜCKEN

Wie weit würdest du für deine Ideale gehen? Die französische Philosophin und Mystikerin Simone Weil verbrachte ihr nur 34 Jahre dauerndes Leben damit, ihre persönlichen Grenzen immer wieder neu auszuloten. Ein starker Wille, der dem ständigen Scheitern unterworfen war. 1909 in einer jüdisch-großbürgerlichen Familie in Frankreich geboren, studiert Simone Weil zunächst Philosophie an der Pariser École Normale Supérieure – neben Simone de Beauvoir als einzige Frau – und arbeitet anschließend als Lehrerin. Doch bald schon quittiert sie den Dienst, um sich als Hilfsarbeiterin in einer Elektrofabrik anstellen zu lassen und die Lebensbedingungen der Arbeiterklasse am eigenen Leib zu erfahren. Doch körperlich ist sie den Belastungen nicht gewachsen. Auch ihre Bemühungen, 1936 im Spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Republik zu kämpfen und 1942 von England aus nach Frankreich in den Krieg gegen die Deutschen zu ziehen, scheitern. Aus Solidarität mit den Opfern im Zweiten Weltkrieg verweigert Simone Weil schließlich jegliches Essen und stirbt 1943 an Hunger und Herzinsuffizienz.
Mit „La passion de Simone“ setzte ihr die 2023 verstorbene finnische Komponistin Kaija Saariaho ein Denkmal. Entstanden ist eines der persönlichsten Werke Saariahos, die „La passion de Simone“ auch als ihr musikalisches Testament bezeichnete. Es ist bereits die dritte Zusammenarbeit mit dem französisch-libanesischen Autor Amin Maalouf, die mit „L’amour de loin“ begann. Auch die gemeinsame Arbeit mit dem amerikanischen Opernregisseur Peter Sellars, der im November 2006 im Rahmen seines New Crowned Hope Festival in Wien die Uraufführung von „La passion de Simone“ inszenierte, prägte dieses Werk. Das Oratorium für Solosopran, Chor und Orchester besteht aus 15 Stationen, die Simone Weils Leben und Gedanken beleuchten. Musikalisch erklingen die für Saariaho typischen impressionistischen Klangflächen, die zuweilen von überraschenden Explosionen im Schlagwerk dramatisch zugespitzt werden.